Besucht man eine Sitzung der Solidargemeinschaft LANDSBERGER LAND, findet man sich in einer Runde verschiedenster Menschen wieder. Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren intensiv über Themen, die für die Region von Bedeutung sind. Engagierte haben entschieden, sich in der Solidargemeinschaft LANDSBERGER LAND zusammen zu schließen, um gemeinsam ihre eigene Heimat zu stärken. Die Solidargemeinschaften trat damit dem Netzwerk UNSER LAND bei, das sich seit über 20 Jahren für die Region stark macht.
Fünf Säulen – ein Ziel
1994 gründete sich die Keimzelle des Netzwerkes UNSER LAND im Landkreis Fürstenfeldbruck: die Solidargemeinschaft BRUCKER LAND. Engagierte Menschen aus der kirchlichen Erwachsenenbildung wollten sich konkret für die Bewusstseinsbildung der Verbraucher einsetzen und die Region stärken. Schon damals war es allen wichtig, Mitglieder aus verschiedenen Bereichen für die gemeinsame Idee zu gewinnen. So entstand das ‚Fünf-Säulen-Modell‘, das bis heute in allen Solidargemeinschaften umgesetzt wird. In München, den umliegenden Landkreisen und Augsburg engagieren sich Menschen aus Kirche, Landwirtschaft, Verbraucher, Handwerk/Handel und Umweltschutz für ein Ziel: den Erhalt der Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen in der Region.
Im Gespräch mit Verbrauchern
Frei von wirtschaftlichen Absichten engagieren sich die Mitglieder aus Überzeugung ehrenamtlich. Die Solidargemeinschaft LANDSBERGER LAND handelt unabhängig. Ihre Aufgaben sind wichtig und umfangreich. An erster Stelle steht dabei nach wie vor die Sensibilisierung von Verbrauchern. Die Mitglieder suchen an vielen Orten den Kontakt zum Konsumenten. Ob an Informationsständen, bei Vorträgen, bei der Teilnahme an Veranstaltungen – sie führen intensive Gespräche, stellen sich den Fragen. Sie gestalten den Dialog mit den lokalen Medien, um auch auf diesem Wege, die Menschen in der Region zu erreichen.
Bewusstseinsbildung durch Erleben
LANDSBERGER LAND entwickelt eigene Projekte oder greift Aktionen anderer Solidargemeinschaften auf und setzt sie um. Dazu zählen beispielsweise Kinderkochkurse, bei denen Kinder lernen, wie Pommes, Pasta und Co selbst zubereitet werden können, aus regionalen Zutaten versteht sich. Ganz nebenbei lernen sie vieles über die Region, den Jahreskreis der Natur und gesunde Ernährung. Die ‚Sonnenäcker‘ sind inzwischen sehr bekannt und beliebt. Hobbygärtner können einen Bifang (Kartoffeldamm) auf einem Acker pachten und nach Herzenslust garteln. Sie erleben den Kreislauf der Natur und wertschätzen ihre eigene Ernte. Auch das sensibilisiert! Darüber hinaus setzt LANDSBERGER LAND viele, individuelle Einzelaktionen um. Die Kreativität der Solidargemeinschaft und die regionalen Strukturen bieten dafür viel Raum.
Lebensmittel, für die alle einstehen
Eine weitere wichtige Aufgabe der Solidargemeinschaften ist die Entwicklung und Entscheidung über die UNSER LAND Richtlinien für konventionelle Lebensmittel. Hier wird die Bedeutung der fünf Säulen besonders deutlich. In durchaus kontroversen Diskussionen prüfen die Mitglieder von LANDSBERGER LAND, wie Ansprüche aller Gruppen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können, damit am Ende ein Lebensmittel steht, das sozial, ökonomisch und ökologisch ist. Lebensmittel sind Botschafter der gemeinsamen Idee, die alle nach außen vertreten. Auch die Einhaltung der Richtlinien kontrollieren die Solidargemeinschaften streng durch einen Fachbeirat, bestehend aus kompetenten Mitgliedern.
In der Solidargemeinschaft LANDSBERGER LAND engagieren sich Menschen mit Herz und Verstand auf vielfältige Weise für die Region. Sie investieren persönliche Zeit und Energie für eine liebens- und lebenswerte Heimat. Ihr Einsatz ist die Grundlage zum Erfolg des Netzwerkes UNSER LAND.